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Eine Erkrankung – verschiedene Ausprägungen

Psoriasis ist eine Erkrankung der Haut, bei der es bei etwa einem Drittel der Betroffenen auch zu einer entzündlichen Gelenkerkrankung kommt: zur Psoriasis-Arthritis.1 Die Haut- und die Gelenkbeschwerden sind damit zwei verschiedene Ausprägungen einer Erkrankung, die eng zusammenhängen. In diesem Beitrag erhältst du genauere Informationen.

Drei stilisierte Menschen nummeriert nebeneinander, die rechte Figur ist rot hervorgehoben.
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Diese beiden Tests bilden eine gute Grundlage für dein Arztgespräch. So gehst du sicher, dass alle Aspekte und Symptome besprochen werden.

Der DLQI-Test

Der Dermatologische Lebensqualitäts-Index (DLQI) misst die Auswirkungen einer Psoriasis auf die Psyche und die Lebensqualität. Diese spielen eine wichtige Rolle bei der ärztlichen Einstufung des Schweregrads.

Der GEPARD-Test

Gibt es Anzeichen für Psoriasis-Arthritis? Mit dem GEPARD-Screening kannst du Symptome an den Gelenken überprüfen und so dazu beitragen, eine frühere ärztliche Diagnose zu bekommen.

Meist zuerst Hautsymptome, dann Gelenksymptome

Typisches Symptom der Psoriasis sind schuppende und juckende rote Hautveränderungen, die meist die Außenseiten von Knien und Ellenbogen, den Bereich des Kreuzbeins, die Kopfhaut, die Pofalte und die Haut hinter und in den Ohren betreffen.2 Neben diesen Hautsymptomen kann sich die Psoriasis aber auch auf die Gelenke auswirken.

Bei jeder dritten Person mit Psoriasis kommt es im Laufe der Zeit auch zu Gelenkschmerzen und -schwellungen, den typischen Beschwerden einer Psoriasis-Arthritis. Davon betroffen sind vor allem die kleinen Gelenke der Finger (Endgelenke) und der Zehen sowie Knochenansatzstellen von Sehnen und Bändern. Es können aber ebenso Knie-, Hüft- und Schultergelenk sowie die Wirbelsäule (sogenannte axiale Psoriasis-Arthritis) oder andere Gelenke beteiligt sein. Frühmorgens können die Gelenke steif sein, im Laufe des Tages lässt diese Morgensteifigkeit nach.

Daher solltest du als Psoriasis-Patientin oder -Patient immer auch auf deine Gelenke achten. Wenn du Schmerzen, Schwellungen oder Steifheit in den Gelenken, Bändern oder Sehnen feststellst, solltest du deine Arztpraxis aufsuchen. Vor allem, wenn diese Beschwerden über mehrere Wochen anhalten oder sich verschlimmern.

Häufig gehen den Gelenkbeschwerden Veränderungen der Finger- und Fußnägel voraus (sogenannte Nagelpsoriasis ). Achte hier auf punktförmige Einsenkungen in der Nagelplatte, Verfärbungen, Schwellungen an den Rändern der Nagelplatte oder ein Anheben des Nagelbetts. Weil diese Beschwerden erste Anzeichen einer Psoriasis-Arthritis sein können, solltest du auch hier deine Arztpraxis aufsuchen.

Grafik mit stilisierten Antikörpern des Immunsystems.
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Wie das Immunsystem und Symptome an Haut und Gelenken zusammenhängen

Bei der Psoriasis und der Psoriasis-Arthritis handelt es sich um zwei Formen einer Erkrankung, bei der das Immunsystem in gewissem Sinne überaktiv ist. Daraus entsteht eine chronische Entzündungssituation, die im Falle der Psoriasis die Hautveränderungen und bei der Psoriasis-Arthritis die Gelenkbeschwerden auslöst. Warum es zu dieser überschießenden Immunantwort des Immunsystems kommt, ist noch nicht vollständig geklärt..

Die Ursachen von Psoriasis und Psoriasis-Arthritis

Normalerweise ist die Aufgabe unseres Immunsystems, eingedrungene Krankheitserreger wie Bakterien oder Viren unschädlich zu machen und so eine Infektionskrankheit zu verhindern. Bei einer Autoimmunerkrankung wie der Schuppenflechte löst das Immunsystem dagegen eine Reaktion aus, die gegen körpereigenes Gewebe statt gegen einen eingedrungenen Erreger gerichtet ist.

Diese fehlgerichtete Immunantwort verursacht eine Entzündung der Haut, wodurch es zu den typischen roten, juckenden und schuppenden Flecken der Psoriasis kommt: den Plaques. Bei der Psoriasis-Arthritis führt die Entzündungsreaktion zu Schmerzen und Schwellungen in den Gelenken und in umliegenden Strukturen.

Wahrscheinlich spielen bei der Entstehung verschiedene Faktoren wie eine genetische Veranlagung und bestimmte externe Auslöser wie Stress, mechanische Reize oder Infektionen eine Rolle.

Die Rolle der Gene

Der Faktor Vererbung gilt als gewichtigster Risikofaktor. Ist ein Elternteil von Schuppenflechte betroffen, liegt die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind irgendwann an Schuppenflechte erkrankt, bei ungefähr 15 Prozent. Sind beide Elternteile betroffen, erhöht sich diese Wahrscheinlichkeit auf etwa 40 Prozent.2

Wenn ein Familienmitglied eine Psoriasis oder Psoriasis-Arthritis hat, bedeutet das nicht, dass man auf jeden Fall daran erkranken wird. Diese Information kann der Ärztin oder dem Arzt aber einen Hinweis in der Diagnostik geben.

Wie gehen Betroffene mit dem Gedanken um, Psoriasis vererben zu können? Mehr Informationen dazu erhältst du in diesem Video:

Weitere Einflussfaktoren

Verschiedene Faktoren können an der Entstehung einer Psoriasis und Psoriasis-Arthritis beteiligt sein und diese auch verschlimmern. Zu diesen Faktoren zählen beispielsweise:3

  • Infektionen (z. B. Erkältungen, Atemwegserkrankungen)
  • Bestimmte Medikamente (z. B. bestimmte Wirkstoffe aus dem Bereich der Bluthochdruckbehandlung)
  • Mechanische Reizung der Haut (z. B. durch zu enge Kleidung)
  • Psychische Belastungen (z. B. Tod eines Angehörigen, Prüfungsangst, Trennungen)
  • Alkohol und Rauchen
  • Hormonschwankungen (z. B. in der Pubertät, in den Wechseljahren, in der Schwangerschaft)
  • Klimaveränderungen
  • Übergewicht

Außerdem können verschiedene Erkrankungen das Risiko für eine Psoriasis und Psoriasis-Arthritis erhöhen. Beispiele für solche Krankheiten sind Bluthochdruck, Diabetes und Depressionen.

Behandlung der Psoriasis und Psoriasis-Arthritis

Für die Psoriasis und die Psoriasis-Arthritis stehen heute verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, die individuell ausgerichtet sein müssen.4 Sprich daher offen mit deiner Ärztin oder deinem Arzt über die für dich am besten geeigneten Therapiemöglichkeiten und über die Anforderungen, die du an deine Behandlung stellst.

Grafik mit stilisierter Spritze, stilisierten Tabletten und einem Symbol für Blut.
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Therapiemöglichkeiten mit unterschiedlichen Therapiezielen

Die Therapie der Psoriasis und Psoriasis-Arthritis setzt sich aus verschiedenen Möglichkeiten zusammen, die einzeln oder in Kombination eingesetzt werden können. Grundsätzlich gibt es zwei Therapieansätze: Therapien, die im Wesentlichen die Symptome lindern (symptomatische Behandlung), und Therapien, die den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen und damit auch die Symptome langfristig reduzieren können (systemische Therapie).

Therapien, die im Wesentlichen die Symptome lindern

Bei der topischen Therapie werden die von der Psoriasis verursachten Haut- und Nagelsymptome mit Salben, Cremes, Shampoos und Nagellacken behandelt. Die Anwendung beschränkt sich meist auf die betroffenen schuppenden Haut- und Nagelstellen. Ärztinnen und Ärzte sprechen daher auch von einer lokalen, also örtlichen Therapie. Topische Therapien zeigen keine Wirkung bei Gelenkschmerzen und -schwellungen.

Entzündungshemmende Schmerzmittel (nicht steroidale Antirheumatika, kurz NSAR) können akute Beschwerden wie Gelenkschmerzen mitunter schnell lindern, sie beeinflussen aber nicht den weiteren Verlauf der Erkrankung.

Therapien, die den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen können

Basistherapeutika wirken der Entzündung entgegen, indem sie das überaktive Immunsystem unterdrücken. Sie werden daher auch Disease-Modifying Antirheumatic Drugs, kurz DMARD, genannt. DMARD müssen dauerhaft eingenommen werden und entfalten ihre Wirkung in der Regel erst über einen Zeitraum von mehreren Wochen.

Biologika sind Wirkstoffe, die aus Zellkulturen hergestellt werden. Bei ihnen handelt es sich um Eiweiße, die wie die natürlichen Antikörper des Körpers bestimmte Strukturen erkennen und binden können. In diesem Fall binden die Biologika an Botenstoffe oder Vermittler der überschießenden Immunreaktion, die der Erkrankung zugrunde liegt. Biologika können den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen und gegen Symptome wirken. Ausgewählte Biologika wirken sowohl auf die Haut als auch auf die Gelenke.

Ergänzende Therapien

Therapiemethoden wie Massagen, Physiotherapie und Ergotherapie können dabei helfen, die Beweglichkeit der Gelenke zu verbessern oder aufrechtzuerhalten. Bei Hautveränderungen können auch Bäder oder eine UV-Lichttherapie eingesetzt werden.

Fakten zur Psoriasis und Psoriasis-Arthritis

Drei Grafiken mit Fakten zu Häufigkeit, Symptomen und Therapiemöglichkeiten der Psoriasis und Psoriasis-Arthritis
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Quellen:

  1. Deutsche Rheuma-Liga: Psoriasis-Arthritis. https://www.rheuma-liga.de/rheuma/krankheitsbilder/psoriasis-arthritis. Zugriff am 4. August 2023.
  2. Gesundheitsinformation.de: Schuppenflechte (Psoriasis). https://www.gesundheitsinformation.de/schuppenflechte-psoriasis.html. Zugriff am 4. August 2023.  
  3. DocCheck Flexikon: Psoriasis. https://flexikon.doccheck.com/de/Psoriasis. Zugriff am 4. August 2023.
  4. Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. (AWMF): Leitlinie zur Therapie der Psoriasis vulgaris. https://register.awmf.org/assets/guidelines/013-001l_S3_Therapie-Psoriasis-vulgaris_2021-07-verlaengert.pdf. Zugriff am 4. August 2023.