Sie scheinen eine veraltete Version der Internet Explorers zu verwenden, die von dieser Webseite nicht unterstützt wird. Bitte nutzen Sie einen Browser wie zum Beispiel Microsoft Edge, Chrome, Firefox oder Safari in einer aktuellen Version.

Du wünschst dir ergänzende Behandlungsmethoden für deine Psoriasis? Vielen Betroffenen geht es ganz ähnlich. Die gute Nachricht ist: Viele Mittel der Komplementär- und Alternativmedizin können im Rahmen eines ganzheitlichen Therapieansatzes zur unterstützenden Behandlung der Schuppenflechte eingesetzt werden. Die von deinem*r Hautärzt*in verordneten Medikamente solltest du allerdings weiterhin einnehmen.

Auch Ex-Volleyballprofi Julius Brink setzt auf Therapietreue:

Überblick über die Komplementär- und Alternativmedizin

Komplementärmedizin umfasst Verfahren der Naturheilkunde und anderer Medizinsysteme, mit denen die konventionelle Medizin ergänzt und unterstützt werden kann.1 Die Naturheilkunde gehört zu den sogenannten tradierten Medizinsystemen, die sich über viele tausend Jahre entwickelt und teilweise wissenschaftlich belegte Wirksamkeit haben. Man teilt die Naturheilkunde ein in:

  • Klassische Naturheilverfahren wie zum Beispiel Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) und Ernährungstherapie
  • traditionelle Naturheilverfahren wie beispielsweise Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) und Ayurveda

Die Homöopathie wird auch ergänzend und teilweise sogar alternativ (Alternativmedizin) zur konventionellen Medizin eingesetzt. Die Wirksamkeit homöopathischer Arzneimittel ist jedoch wissenschaftlich nicht belegt und basiert auf dem Placeboeffekt.

Eine Frau hält eine Papaya in der Hand und lacht in die Kamera.
Novartis Pharma GmbH

Schuppenflechte mit Homöopathie behandeln – Globuli gegen Juckreiz?

Die Homöopathie verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz.2 Das bedeutet, dass sie sich nicht nur auf die Symptome der Schuppenflechte konzentriert, sondern den Menschen als Ganzes betrachtet. So erfragen Behandler*innen auch Gefühle, Sorgen und andere Beschwerden.

Aufgehaltene Hände mit ein paar Globuli.
iStock-171106252-Thomas_EyeDesign

Ein wichtiges Merkmal der Homöopathie ist die Ähnlichkeitsregel, das sogenannte Simile-Prinzip: Samuel Hahnemann, der Begründer der Homöopathie, war der Überzeugung, dass man „Ähnliches mit Ähnlichem“ heilen kann. Bei der Psoriasis werden Substanzen, die beim gesunden Menschen Juckreiz, Rötung, Entzündung und Schuppenbildung hervorrufen, in sehr starker Verdünnung (Potenzierung) zur Behandlung angewendet. Je höher die Verdünnung, desto tiefer und langanhaltender soll die Heilungsreaktion des Körpers sein, so die homöopathische Lehre. Dabei sind viele Mittel so stark verdünnt, dass sie keinen Wirkstoff mehr enthalten.2 Homöopathische Mittel werden meist als Zuckerkügelchen (Globuli), flüssig oder als Tabletten eingenommen, es gibt aber auch homöopathische Salben und Cremes.2

Die Wirksamkeit homöopathischer Mittel wird äußerst kontrovers diskutiert. Trotz vieler groß angelegter und aussagekräftiger Studien konnte seit über 200 Jahren nicht belegt werden, dass homöopathische Arzneimittel wirksam sind. Sie wirken nur über den sogenannten Placeboeffekt. Entzündungshemmende Globuli und homöopathische Mittel gegen Schuppenflechte gibt es also nicht!

Placeboeffekt

Placebo ist lateinisch und bedeutet wörtlich „Ich werde gefallen“. Ein Placebo ist ein Scheinmedikament ohne Wirkstoff, es kann selbst keine Effekte auslösen. Das Placebo wirkt, weil etwas ärztlich verschrieben oder verabreicht wurde. Dabei spielen die Erwartungshaltung, erlernte Muster und andere Faktoren eine Rolle. So kann ein Placebo erwünschte, aber auch unerwünschte Wirkungen haben. Es kann Schmerzen lindern, aber auch krankmachende Effekte haben. Dann spricht man vom Noceboeffekt.3

Fakt ist in jedem Fall, dass Homöopathie keinen Ersatz für eine ärztliche Therapie bei Schuppenflechte darstellt. In Abstimmung mit deinem*r Dermatolog*in kann es jedoch sinnvoll sein, andere komplementärmedizinische, naturheilkundliche Verfahren auszuprobieren – hier ist eine Wirksamkeit im Gegensatz zur Homöopathie teilweise erwiesen.

Homöopathie bei Psoriasis-Arthritis

Viele Menschen mit Schuppenflechte leiden neben den Symptomen der Haut an einer entzündlichen Gelenkerkrankung. Bei einer solchen Psoriasis-Arthritis schwellen häufig Finger- und Zehengelenke an. Es können aber auch andere Gelenke zum Beispiel in der Wirbelsäule betroffen sein und zu einer erheblichen Bewegungseinschränkung und Schmerzen führen.

Um dauerhafte Gelenkschädigungen zu vermeiden, ist eine rechtzeitige medikamentöse Therapie wichtig.

Homöopathische Mittel können auch hier nur ergänzend eingesetzt werden, denn ihr Nutzen ist wissenschaftlich nicht belegt.

Pflanzliche Präparate bei Schuppenflechte

In der Pflanzenheilkunde (Phytotherapie) kommen verschiedene Zubereitungen aus Pflanzen und Pflanzenteilen zum Einsatz. Sie kennt eine Reihe von Mitteln, die bei Psoriasis und Psoriasis-Arthritis helfen können. Diese lassen sich als Tee, Tinktur, Salbe oder im Badewasser zur Linderung der Schuppenflechte verwenden.

Enthalten sind Bestandteile aus Heilpflanzen wie:

  • Aloe Vera
  • Kamille
  • Ringelblume
  • Stiefmütterchen
  • Zaubernuss

Pflanzen aus anderen Kulturkreisen wie die Mahonie und die Indigopflanze haben sich bei verschiedenen Formen der Psoriasis ebenfalls bewährt.4,5

Grafik eines Mörsers mit Stößel.
Novartis Pharma GmbH
Grafik zweier Beine, die von Fischen umgeben sind. Die Beine haben orangene Markierungen, die die Schuppenflechte symbolisieren sollen.
Novartis Pharma GmbH

Die Behandlung durch Kangalfische hat ihren Ursprung in einem Kurbad in der Nähe des türkischen Orts Kangal. Die kleinen Fische knabbern die Hautschüppchen von Betroffenen in 35 Grad warmem Thermalwasser ab. Meist wird die Behandlung für drei bis vier Wochen mehrmals täglich durchgeführt.6,7 Dieses „Peeling“ befreit die Haut von Schüppchen. Cremes gegen Schuppenflechte können dann ihre Wirkung besser entfalten. Thermalwasser, Entspannung, Knabberfische und Sonne sorgen unter Umständen dafür, dass sich das Hautbild verbessert.

Wer diese Therapie ausprobieren möchte, muss dafür nicht in die Türkei reisen. Auch hierzulande bieten einige Heilpraktiker*innen und Kliniken eine Kur mit den kleinen Fischen an.

Die Eigenbluttherapie ist ein Verfahren aus dem Bereich der Naturheilkunde, das eingesetzt wird, um die körpereigene Abwehr zu mobilisieren.8 Heilpraktiker*innen entnehmen den Patient*innen zunächst eine kleine Menge Blut aus der Vene. Dieses Blut wird anschließend entweder unbehandelt oder in veränderter Form in einen Muskel gespritzt. Das Blut lässt sich auch mit Sauerstoff oder pflanzlichen Wirkstoffen anreichern.

Anstatt einer Injektion kannst du das Blut auch in Form von Tropfen oder Globuli einnehmen, wenn es vorher homöopathisch verdünnt wurde. Die Eigenbluttherapie kommt sowohl bei der Plaque-Psoriasis als auch bei der Psoriasis-Arthritis als komplementäre (ergänzende) Therapie zum Einsatz.9

Wichtig ist, dass du die Therapie zuvor mit deinem*r Ärzt*in besprichst. Ein gutes Arzt-Patienten-Verhältnis, das auf Vertrauen und Verständnis basiert, hilft dir, die Krankheit in den Griff zu bekommen.

Grafik einer Spritze mit Tropfen.
Novartis Pharma GmbH

Das könnte dich auch interessieren

Mach den Selbsttest
 

Grafik einer Liste mit medizinischen Notizen.
Novartis Pharma GmbH

Erfahre mehr über Haut und Gelenke

Grafik mit der Rückenansicht eines menschlichen Oberkörpers, an dem die Symptome einer Psoriasis und einer Psoriasis-Arthritis dargestellt sind: schuppende Hautveränderungen und Gelenkschmerzen.
Novartis Pharma GmbH

Finde die passende Arztpraxis

Stadtkarte mit roten Markierungen.
Novartis Pharma GmbH

Quellen:

  1. Internisten im Netz: Naturheilkunde & Komplementärmedizin. URL: https://www.internisten-im-netz.de/fachgebiete/komplementaermedizin/was-ist-naturheilkunde/naturheilkunde-komplementaermedizin.html. Zugriff am 06. Juni 2023. 
  2. Gesundheitsinformation.de: Homöopathie. URL: https://www.gesundheitsinformation.de/glossar/homoeopathie.html#:~:text=Die%20Hom%C3%B6opathie%20geht%20davon%20aus,ein%20Heilmittel%20gegen%20Schlaflosigkeit%20sein. Zugriff am 06. Juni 2023.
  3. Breidert, M., Hofbauer K.: Placebo – Missverständnisse und Vorurteile. In Dtsch Arztebl Int 2009; 106(46): 751-5. DOI: 10.3238/arztebl.2009.0751.
  4. Meyer S et al.: Einsatz von Phytopharmaka in der Dermatologie. In: Der Hautarzt 2005; 56: 483-502. DOI: 10.1007/s00105-005-0949-y. 
  5. Lin YK et al.: The efficacy and safety of topically applied indigo naturalis ointment in patients with plaque-type psoriasis. In: Dermatology 2007;214(2):155-161. DOI: 10.1159/000098576. 
  6. Ozcelik S, Polat HH, Akyol M, Yalcin AN, Ozcelik D, Marufihah M: Kangal hot spring with fish and psoriasis treatment. In: J Dermatol. 2000; 27(6): 386-390.DOI: 10.111/j.1346-8138.2000.tb
  7. Grassberger A, Hoch W: Ichthyotherapy as Alternative Treatment for Patients with Psoriasis: A Pilot Study. In: ECAM Volume 3 (2006); 4: 483-488. DOI: 10.1093/ecam/nel033. 
  8. Fachverband Deutscher Heilpraktiver e. V.: Eigenblutbehandlung. URL: https://www.heilpraktiker.org/eigenblutbehandlung. Zugriff am 06. Juni 2023. 
  9. Krebs H: Praxis der Eigenbluttherapie. 5. Aufl., Elsevier, Urban & Fischer, München 2007.