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Mein Behandlungsteam hat eine innerliche Behandlung empfohlen. Was ist das?

Wenn äußerlich anzuwendende Therapien wie Salben, Shampoos und UV-Licht bei dir nicht anschlagen, kann dein*e Ärzt*in die Therapie anpassen. Dazu bestimmt sie oder er zunächst den PASI-Wert, den Schweregrad deiner Psoriasis. Auf dieser Basis erhältst du eine Behandlungsempfehlung. Die Therapie hängt auch davon ab, ob du Begleiterkrankungen hast. Viele Psoriasis-Patient*innen leiden zum Beispiel zusätzlich unter Bluthochdruck oder Diabetes. Gelenkbeschwerden (Psoriasis-Arthritis) können ebenfalls auftreten, manchmal sind auch die Finger- und Fußnägel befallen. Hast du eine mittelschwere bis schwere Psoriasis, kann die Behandlung mit Tabletten, Pen oder Spritzen sinnvoll sein. Diese innerlich wirkende Therapie greift in die gestörten Immunvorgänge im Körper ein, um weitere Schübe zu unterbinden.

Patientin mit Psoriasis auf dem Rücken
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Wer Erfolg haben will, muss die Behandlung allerdings konsequent durchziehen – also alle Kontrolltermine einhalten und die Medikamente genau wie verordnet einnehmen. Du solltest auch nie einen Arztbesuch ausfallen lassen, weil dein Behandlungsteam immer wissen sollte, wie es dir geht. Im besten Fall läuft alles glatt und du hast die Krankheit im Griff. Aber manchmal treten auch Nebenwirkungen auf, dann wird die Therapie angepasst. Eines darfst du nie vergessen: Psoriasis gönnt sich keine Auszeiten. Sie ist immer da, auch wenn du sie nicht siehst oder spürst. 

Manchmal braucht es einen langen Atem

Vor vier Wochen habe ich die erste Spritze bekommen. Wann verschwindet die Schuppenflechte endlich?

Je nach Wirkstoff kann es bis zu zehn Wochen dauern, bis die Therapie anschlägt. Bis klar ist, ob dein*e Ärzt*in und du auf der richtigen Fährte seid, solltest du vorsichtshalber ein halbes Jahr einplanen. In der Regel etwas schneller können Biologika ihre Wirkung entfalten. Sie hemmen Botenstoffe, die Fehlinformationen an das Immunsystems senden. Um für dich die passende Therapie zu finden, stellt dir dein*e Ärzt*in vor Beginn der Behandlung viele Fragen zur Krankengeschichte: Gibt es Schuppenflechte in der Familie?  Wann hast du zum ersten Mal Schuppenflechte bekommen? Wie äußert sie sich, in welchen Situationen tritt sie auf? Gibt es Begleiterscheinungen, Medikamentenunverträglichkeiten? Wichtig für den Therapieerfolg ist eine gute Life-Balance. Studien zeigen, dass Patient*innen mit hoher psychischer Belastung trotz moderner Medikamente häufiger über Schübe klagen. Stressfaktoren sind Probleme in Job oder Partnerschaft, Geldsorgen und andere Lebenskrisen. Solche Belastungen solltest du in deiner Hautarztpraxis unbedingt ansprechen.

Teamgeist ringt die Krankheit nieder

Vor zwei Wochen ist mir mein Pen heruntergefallen und zerbrochen. Das ist mir peinlich. Soll ich es beim Arztbesuch sagen?

Das kann doch mal passieren. Wichtig ist nun, dass du dich rechtzeitig um Ersatz kümmerst. Auch falls du aus anderen Gründen eine Injektion verpasst, solltest du das dem*der Ärzt*in unbedingt mitteilen. Eine Systemtherapie kann langfristig nur erfolgreich sein, wenn du mit dem*der Ärzt*in ein Team bildest, das über alles redet. Hältst du die Injektionsintervalle nicht ein, kann sich der Zustand der Haut verschlechtern und die Psoriasis wiederkommen. Deine Arztpraxis muss von Unterbrechungen erfahren, damit deine Therapie gegebenenfalls angepasst werden kann.

Terminerinnerung via Handy

Weil es mir besser geht als je zuvor, frage ich mich, ob ich den nächsten Hautarzttermin einfach ausfallen lassen kann. Wäre das falsch?

Ja, das wäre nicht der richtige Weg, denn die Termine in der Hautarztpraxis und die Therapie sind ja der Grund dafür, dass es dir besser geht als je zuvor. Natürlich stellen sich viele Betroffene die Frage: Warum soll ich Medikamente nehmen oder in die Praxis gehen, wenn es mir doch gut geht? Es ist verständlich, dass du dich nicht ständig mit deiner Krankheit auseinandersetzen willst. Dass du dich wohlfühlst, sollte aber nicht dazu führen, die Therapie abzubrechen. Sondern eher eine Motivation sein, in guten Zeiten alles dafür zu tun, damit die Zeiten auch gut bleiben. Das schaffen leider nicht alle. Studien besagen, dass 40 Prozent der Patient*innen nach etwa zwei Jahren in ein Tief schlittern und ihre Therapie abbrechen. Die Gründe sind verschieden. Manchmal lässt die Wirkung nach, oder es kommt zu Nebenwirkungen. Da Psoriasis aber eine chronische Erkrankung ist und nicht verschwindet, wenn die Symptome ausbleiben, ist der regelmäßige Kontakt zum*zur behandelnden Hautärzt*in wichtig. Sie oder er muss wissen, wie es dir geht. Möglicherweise hat sich bei den Behandlungsmöglichkeiten etwas Neues ergeben? Das erfährst du nur, wenn du dich regelmäßig mit deinem Behandlungsteam besprichst.

Viele Praxen bieten einen Recall- oder Erinnerungsservice an. Du bekommst kurz vor deinem Termin eine Nachricht aufs Handy geschickt oder wirst angerufen. Dermatolog*innen beraten zunehmend auch per Videovisite. Das kann lange Wege und viel Zeit sparen.

Ein Tagebuch kann die Therapie unterstützen

Wie schaffe ich es, dass es meiner Haut dauerhaft gut geht?

Da hilft nur eines: Spiel mal Sherlock Holmes und beobachte deinen Körper. Wann fängt die Haut zu blühen an? Ein Grund kann Stress sein, auch Rauchen und Alkohol sind Übeltäter. Bei der Spurensuche kann dir ein Symptomtagebuch helfen. Darin trägst du ein, wann Schübe kommen. Vielleicht passiert das ja immer in bestimmten Situationen?

Um Haut und Seele zu entlasten, kannst du zusätzlich zur Therapie Entspannungsübungen wie Yoga oder autogenes Training in deinen Alltag einbauen. Sport tut ebenfalls gut. Um den Juckreiz zu lindern und die Wirkung der Behandlung zu verbessern, lassen sich äußerliche und innere Therapien auch kombinieren. Manchmal helfen zudem Hausmittel wie Öle, Bäder und kühlende Umschläge.

Jede*r kann die individuelle Therapie finden – das ist die Botschaft im HAUTWENDE-Podcast „Unter die Haut“. Hör doch mal rein.