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Starker Wille, gute Haut

Morgens mit dem Fahrrad zur Arbeit radeln. Treppe statt Lift. Zweimal in der Woche Sport – mindestens! Bewegen, bewegen, ich muss mich mehr bewegen. Das nimmst du dir jedes Mal vor, wenn die Anzeige auf der Waage wieder übers Ziel hinausschießt. Aber wie soll das gehen mit dem Sport, wenn jeder Schritt so weh tut, dass du an manchen Tagen sogar humpelst. Oder kaum eine Tasse halten kannst, weil deine Finger glühen. Außerdem deine Haut wie verrückt juckt, wenn die Schuppenflechte wieder blüht.

Allen Qualen zum Trotz: Willst du nicht mehr, dass die Psoriasis-Arthritis dein Leben bestimmt, musst du es dir zurückholen: mit der richtigen Therapie plus Sport und gute Ernährung.

Kinder in bunter Kleidung machen Kniebeugen.
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Was für alle Menschen gilt, trifft auch auf Personen mit Psoriasis zu: Für die Gesundheit zählt jede Bewegung. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt: Erwachsene zwischen 18 und 64 Jahren sollten mindestens 150 Minuten in der Woche ihre Muskeln trainieren – auch chronisch Kranke. Aber was macht das mit deiner Schuppenflechte? Studien zeigen, dass regelmäßiges Radeln, Schwimmen, Wandern, Walken einen positiven Einfluss auf die Erkrankung hat.

Sport schaltet das Grübeln ab 

In einem Chat der „Hautwende“-Community schreibt eine Teilnehmerin: „Die Plaques und Entzündungen sind weniger geworden. Ich fühle mich richtig wohl und bin auch ein bisschen stolz.“ Glückwunsch! Der erste Schritt ist getan, der erste Erfolg ist da. Das gute Gefühl und die Zuversicht: Ich schaffe das! Damit hast du mehr in Gang gesetzt, als du vielleicht ahnst. Wer positiv denkt, grübelt weniger. Und wenn die Psyche stabil ist, sinkt automatisch der Stress. Weil Stress deine Psoriasis triggern kann, hast du ihr dieses Einfallstor zugeschlagen. So kann es weitergehen. 

Mit Spaß zum Erfolg 

Doch keine Hektik. Du musst nicht eine Serena Williams oder ein Christiano Ronaldo werden. Im Gegenteil: Sportarten wie Tennis und Fußball gehen heftig auf die Gelenke. Auch Leichtathletik und Volleyball eignen sich nicht unbedingt. Bevor du in deine Sportklamotten steigst, solltest du überlegen: Was ist sinnvoll? Und vor allem: Was macht mir Spaß? Bei der Entscheidung wird dir deine ärztliche Ansprechperson sicher helfen. Mit ihr solltest du unbedingt besprechen, wie du die medizinische Therapie am besten unterstützt. Die muss natürlich weiterlaufen. Tipp: Bring zur Sprechstunde den GEPARD-Test mit. Dann kann dein medizinisches Team besser einschätzen, wie sehr du deine Gelenke beim Sport beanspruchen kannst. 

Goldmedaille für starken Willen

Hand hält Stoppuhr vor Hüfte und Bauch in Trainingskleidung mit Aufschrift "10.000 Steps Today!" auf dem Display.
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10.000 Schritte am Tag empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP). Wenn deine Gelenke seit Wochen und Monaten schmerzen, ist aber jeder Gang ein Anfang. Kleine Ziele bringen dich erst einmal weiter. Vielleicht verzichtest du auf den Lift und gehst die paar Stufen runter zum Briefkasten zu Fuß. Zu wenig? Ganz und gar nicht. Jede Stufe gibt dir ein Stück von deinem Leben zurück. Freundschaften pflegen, in den Urlaub fahren, wieder Pläne in der Partnerschaft schmieden. Das sind doch gute Aussichten.   

Und vor allem: Der größte Schritt ist schon getan. Du hast dich aufgerafft! Die nächste Hürde ist vielleicht ein Gymnastikkurs: zweimal 30 Minuten in der Woche. Wenn du den durchziehst, hast du dir deine persönliche Goldmedaille verdient – für deinen starken Willen, der über die verflixte Schuppenflechte siegt. 

Psoriasis-Risiko Fastfood  

Alles ist gut, was dir guttut. Vielleicht kannst du dich sogar überwinden und mal mit dem Fahrrad ins Büro radeln? Damit schlägst du wieder zwei Fliegen mit einer Klappe: Die Gelenke bleiben flexibel und beweglich, gleichzeitig trainierst du dein Herz. Absolvierst du in der Woche 33 Kilometer mit dem Rad, halbierst du dein Risiko für koronale Herzkrankheiten. Und die gehören wie Übergewicht, Zuckerstoffwechselstörungen und Depressionen zu den Begleiterkrankungen der Psoriasis. 

Wer 70 Kilo wiegt und eine Stunde gemütlich in die Pedale tritt, verbrennt im Schnitt 300 Kalorien. So kannst du dir das Buttercroissant oder 100 Gramm Pommes abstrampeln. Aber Vorsicht! Sport ist keineswegs ein Freifahrtschein für Fastfood. Fettige Ernährung triggert die Psoriasis genauso wie Alkohol und geht bei häufigem Konsum aufs Gewicht. Deine armen Gelenke! Sie müssen jedes zusätzliche Pfund tragen und außerdem die Attacken der Schuppenflechte aushalten.

Vorsicht Rettungsringe 

Niemand braucht ein Sixpack, aber auch keine Rettungsringe. Das innere Fett (viszerale Fett) kann sich um deine Organe legen und „stille Entzündungen“ auslösen, die deine Gelenke angreifen.  

Was tun? Im „Hautwende“-Podcast erzählt Beachvolleyball-Olympiasieger Julius Brink, wie er seine Psoriasis geschickt aushungert und dennoch das Essen genießt: Er verzichtet auf Weizen und rotes Fleisch, nimmt stattdessen gesunde Öle, Hülsenfrüchte, frisches Obst und Gemüse zu sich. Und die Medizinische Fachangestellte Ines Maria Baeblich erklärt, warum Sushi gesünder als ein Schnitzel ist. Mehr hier

Auf einem Tisch mit verschiedenen Gemüsesorten wird eine gelbe Paprika geschnitten.
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Ran an den Speck 

Aller Anfang ist schwer. Aber wer sich neben der Therapie regelmäßig bewegt und gesund ernährt, kann die Psoriasis schneller zum Rückzug bewegen. Erfolg macht glücklich. Zehn Punkte, damit du dich in deinem Körper wieder wohlfühlst: 

  • Dranbleiben ist wichtig. Wähle eine Sportart, die die Gelenke nicht so belastet und dir Spaß macht: Nordic Walking, Wandern, Gymnastik, Schwimmen. 

  • Frage eine*n Freund*in oder eine*n Familienangehörigen, ob sie mit dir zusammen starten. Dann könnt ihr euch gegenseitig motivieren. 

  • Setz deine Messlatte nicht zu hoch. So vermeidest du Frust, hast schneller Erfolg und hältst länger durch.   

  • Absolviere bei Begleiterkrankungen wie Herz-Kreislauf-Krankheiten oder Diabetes vor dem Start einen medizinischen Check. 

  • Sport und Ernährung können die Therapie unterstützen, aber auf keinen Fall ersetzen. Willst du Erfolg haben, ziehe die Behandlung unbedingt weiter durch. 

  • Vereinbare sofort einen Termin in der Hautarztpraxis, falls sich die Gelenke melden. 

  • Knie-, Ellenbogen- und Schienbeinschützer schützen deine Gelenke. 

  • Trage bequeme, leichte Hightech-Sportkleidung , um die Haut nicht zu reizen. 

  • Lege dir immer eine Pflegelotion bereit, um nach dem Schwimmen und Duschen das Austrocknen der Haut zu vermeiden. 

  • Achte bei Outdoorsport auf ausreichenden Sonnenschutz.